Glückwunsch zum Aufstieg!
Aus der Elbe-Jeezel-Zeitung:
TSV steht mit leeren Händen da
Bezirksliga-Relegation: Mönke-Elf verliert nach 120 Minuten mit 1:2
wer Hitzacker. Die TSV Hitz-acker bleibt mindestens ein weiteres Jahr Kreisligist. Im entscheidenden Relegationsspiel um den Aufstieg zur Fußball- Bezirksliga in Nahrendorf verlor die Mannschaft von Trainer Bodo Mönke vor 437 zahlenden Zuschauern trotz drückender Überlegenheit mit 1:2 (1:1, 0:0) gegen den SV Eddelstorf, dem Zweiten der Kreisliga-Staffel Uelzen.
Dabei hatte Mönke im Vorfeld nichts dem Zufall überlassen, denn in Tsvetozar Davidov, Adrian Georgiev und Nikolay Neychev standen drei bulgarische Kicker auf dem Spiel- berichtsbogen, die schon seit Monaten nicht mehr für die TSV gespielt hatten. Zudem war auch der bislang rotgesperrte Gracijan Gorski überraschend wieder spielberechtigt. Die TSV-Fans frohlockten angesichts dieser Fülle an höherklassig erfahrenen Spielern schon vor dem Anpfiff, die Ausfälle von Sebastian Heuer (privat verhindert) und Constantin Kunter (krank) interessierten die meisten im TSV-Lager deshalb nur am Rande.
Man merkte der TSV jedoch in ihrer ungewöhnlich nervösen Anfangsphase an, dass diese Elf in dieser Zusammensetzung lan-ge nicht auf dem Platz gestanden hatte. Spielfluss wollte zunächst nicht aufkommen. Eine erste Annäherung von Lukas Polak (17.) verfehlte das Ziel noch weit. Besser war da schon ein Kopfball von Neychev (24.), der knapp am kurzen Pfosten vorbei schrammte. Die beste Chance zur TSV-Führung hatte aber Bartlomeij Polak (34.), der eine tolle Neychev-Vorarbeit per Kopf über den SVE-Kasten setzte. Obwohl die TSV nicht den gewohnten Druck entwickelte, es durch Georgiev auch viel zu oft mit langen Bällen durch die Mitte probierte, war sie feld-überlegen. Der SV Eddelstorf, der es mit Manndeckungen ge-gen Polak und Goncalves de Oliveira probierte, tat wenig für das eigene Spiel. Safety First war die Devise von SVE-Trainer Lothar Nebe. Dabei strahlte TSV-Keeper Marco Klaschus alles andere als Souveränität aus und offenbarte viele ungewohnte Unsicherheiten.
Chancenlos war er aber in der 49. Minute, als der auffällige Stephan Schenk ungedeckt zur überraschenden SVE-Führung einnicken durfte. Das spielte dem Uelzener Vertreter noch mehr in die Karten, denn ab sofort sicherten neun Feldspieler vor dem sehr sicheren Keeper Fabian Hähnel den Vorsprung.
Die TSV, die nun mehr über die Flügel spielte, reagierte mit wütenden Angriffen, hatte gefühlte 80 Prozent Ballbesitz und schnürte den SVE in dessen Hälfte ein. Zudem reagierte Mönke sofort und brachte Marcin Lukasz Pauter für Bartlomeij Polak, was vor allem dem Flügelspiel gut tat. Aber weder de Oliveira (61.) noch ein Schuss von Georgiev (67.) aus zehn Metern Entfernung fanden den Weg ins Ziel. Die Mönke-Elf ließ nicht locker, erhöhte den Druck und kam zu Möglichkeiten im Minutentakt: Aber während Georgiev (73.) per Flachschuss scheiterte, köpfte de Oliveira die anschließende Ecke an die Latte des SVE-Gehäuses (74.). Auch ein Schuss des gestern weitgehend abgemeldeten Polak (76.) fand nicht den Weg ins Ziel. Zudem blieb de Oliveira am sich immer weiter steigernden Hähnel hängen (77.). Der SVE konnte sich nur noch einmal in der regulären Spielzeit befreien, gegen den in der SVE-Defensive überragenden Jan-Philipp Kahmann blieb Klaschus aber Sieger und hielt die TSV im Spiel (83.).
Einen ärgerlichen, weil unzutreffenden Platzverweis musste der SVE auch noch verkraften. Kapitän Marcel Duisterwinkel sah wegen vermeintlichem Ballwegschlagens die Ampelkarte (87.) Nun erst belohnte sich die TSV: In der fünften Minute der Nachspielzeit ist es de Oliveira, der mit einem trockenen Flachschuss den Ausgleich und damit die Verlängerung erzwingt.
Mit dem Rückenwind des späten Ausgleichs und in Überzahl blieb die TSV auch in der Verlängerung am Drücker, aber die letzte Konsequenz fehlte bei sommerlichen Temperaturen gegen die vielbeinige SVE-Abwehr. Lediglich einen Schuss von Georgiev musste Hähnel noch entschärfen (107.), ein Schuss von de Oliveira (109.) zischte knapp am kurzen Pfos-ten vorbei. Der entscheidende Fehler passierte dann dem just eingewechselten Mouldi Karaoud, der den Ball im Mittelfeld vertändelte und damit das 1:2 durch den ersten Saisontreffer von Sebastian Strzalla (114.) einleitete. Ein letztes Aufbäumen der TSV Hitzacker fand nicht mehr statt, der SVE spielte die Zeit ungefährdet runter.
Während der Lüchow-Dannenberger Vize-Kreismeister völlig unverdient mit leeren Händen dasteht, die Saison als verkorkst bezeichnen kann und nicht weiß, wie es weitergeht, jubelte der Uelzener Kreisliga- Vizemeister nach dem Über- raschungssieg euphorisch.
Bild: Eine starke Partie lieferte gestern SV Eddelstorfs Torhüter Fabian Hähnel ab, der die TSV Hitzacker schier zur Verzweiflung brachte. Zwar musste er in der Nachspielzeit der regulären 90 Minuten nach einem Schuss von Goncalves de Oliveira (vorne) hinter sich greifen, doch am Ende bejubelte Hähnel mit seinen Teamkollegen den Bezirksliga-Aufstieg. 2. Aufn.: M. Werner