"Wir greifen neu an!"
Bodenteich und Ripdorf lecken die Wunden, Römstedt zieht vors Gericht
Von Bernd Klingebiel
Bad Bodenteich/Uelzen. Während in und um Etelsen die Party tobte, gar nicht aufhören wollte und die Aufstiegs-Kicker sie gestern Abend mit dem kollektiven Gucken des Deutschlands-Spiels gegen Österreich fortsetzten, leckte der TuS Bodenteich seine Wunden. Mit 5:7 hat der Fußball-Bezirksligist am Sonntagabend das Relegationsfinale um den Aufstieg gegen den Vizemeister der Staffel 2 verloren. Trainer Wolfgang Fleske suchte gestern das Süße in der bitteren Niederlage: "Wir haben eine tolle Saison gespielt und sind ein eingeschworenes Team. Die Mannschaft hat viel mitgenommen aus diesem Spiel - wir greifen neu an."
"Der TuS war nach dem Treffer zum 1:2 in der 86. Minute schon klinisch tot, doch er kämpfte sich in bester Türkei-Manier zurück. Julian Runzers Treffer in der Nachspielzeit bescherte ihm doch noch die Verlängerung. Darin hatte der 21-Jährige bei zwei Chancen großes Pech, im Elfmeterschießen versagten dem Angreifer dann die Nerven. "Julian war nach dem Spiel ganz leise", berichtet Fleske. Trainer und Vorsitzender Frank Juchert versuchten, die geknickten Verlierer in der Kabine in Soltau wieder aufzurichten.
Runzer fuhr - wie zuvor verabredet - mit seinem Vater und nicht im Mannschaftsbus zurück, weil er schon gestern Morgen bei einem Trainerlehrgang in Barsinghausen antreten musste. "Er hat während der ganzen Fahrt kein Wort geredet", berichtete Vater Runzer dem Trainer.
Nach der Sommerpause startet der TuS am 8. Juli in die Vorbereitung auf die neue Saison. Alle Leistungsträger bleiben an Bord, erklärt Fleske. Talente aus Wittingen und Hankensbüttel sowie der Wierener Lars Gerasch fürs offensive Mittelfeld sollen den Kader verstärken.
Bei Germania Ripdorf hielt sich gestern die Enttäuschung in Grenzen. Der Kreisliga-Vizemeister hatte am Sonntag ebenfalls sein Relegationsfinale um den Aufstieg verloren, allerdings glatt mit 0:4 gegen den Bezirksliga-Fünftletzten MTV/TB Lüneburg II. Hätte der TuS Bodenteich gewonnen, wäre Ripdorf trotz der heftigen Pleite durch die Hintertür aufgestiegen.
Vorsitzender Walter Pazdziora: "Durch die Klarheit der Niederlage bin ich eigentlich froh, dass wir den Aufstieg nicht geschafft haben. Die Bezirksliga ist doch ein anderes Kaliber." Dass Germania überhaupt nicht ins Spiel fand und keinen Siegeswillen erkennen ließ, lag vielleicht auch daran, dass sich die Schwarz-Weißen auf den TuS Bodenteich verließen, mutmaßt der Vorsitzende. Pazdziora: "Ich persönlich war von einem Bodenteicher Sieg überzeugt."
Das gemeinsame Scheitern trifft auch den Kreisliga-Drittletzten MTV Römstedt hart. Weil in Bezirks- und Kreisliga durch fehlende weitere Aufsteiger keine Plätze frei geworden sind, steigen die Schwarz-Roten ab. Der MTV aber will sich seinem Schicksal nicht ergeben. Nachdem das NFV-Kreissportgericht Teutonia Uelzen II in zwei getrennten Verfahren sechs zuvor abgezogene Punkte zugesprochen und einen Einspruch gegen eine 0:2-Niederlage des SV Jelmstorf verworfen hat, ziehen nun die Römstedter vor Gericht, bestätigt Uelzens Fußball-Boss Gerd Lüdtke.
Sie berufen sich auf Absatz 3 des Paragrafen 10 der Spielordnung und meinen, dass Teutonia II beim 8:0-Sieg in Römstedt doch einen nicht berechtigten Akteur eingesetzt habe. Der SV Jelmstorf blitzte übrigens mit genau dem selben Absatz 3 als Begründung für seinen Einspruch ab - er hatte sich auf eine fehlerhafte Kommentierung auf der NFV-Homepage berufen, die mittlerweile von dort verschwunden ist.
Tja Römme will mal wieder den Klassenerhalt auf dem grünen Tisch erreichen.... Hoffentlich kommen sie damit mal nicht durch...